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Unser pädagogisches Konzept

Die Pädagogik, die unserem Kindergarten zu Grunde liegt, geht auf Rudolf Steiner zurück.

Er hat zu Beginn des 20. Jahrhunderts in vielen Kursen und Vorträgen ein Bild des Menschen und seiner Entwicklung (Anthroposophie) entworfen, das die Grundlage der Waldorfpädagogik bildet. R. Steiner beschreibt für die verschiedenen Lebensabschnitte des Kindes nicht nur die entsprechende Entwicklung, die sich innerhalb dieser jeweiligen Lebensphase vollzieht und die es durch die angewandte Erziehung zu unterstützen gilt, sondern er beschreibt auch für die verschiedenen Lebensalter die Art und Weise, in der sich das Kind mit seiner Umgebung verbindet, wie es von ihr lernt und an der Ausgestaltung welcher Fähigkeiten das Kind arbeitet.

Aus diesen Beschreibungen leiten sich unsere Arbeitsweisen her, die in unserem Kindergarten zur Anwendung kommen und unserer Meinung nach für eine gesunde Entwicklung des kleinen Kindes notwendig sind. Waldorfkindergärten gibt es bereits seit fast 100 Jahren und sie haben weltweit Anerkennung gefunden (1926 wurde der erste Waldorfkindergarten in Stuttgart gegründet, inzwischen ist ihre Zahl in Deutschland auf über 500 angewachsen).

Zusammenarbeit

Dazu ist vor allem eine enge Zusammenarbeit zwischen Eltern und Erziehern hilfreich, damit Erziehung möglichst einheitlich, im Einvernehmen und gegenseitigen Verständnis stattfinden kann. Dazu finden regelmäßige Elternabende, Elterngespräche und auf Wunsch Hausbesuche statt.

Das kleine Kind

In den ersten sieben Lebensjahren gestaltet das Kind seinen physischen Leib aus. Als Voraussetzung dient ihm der physische Körper, mit dem es geboren wurde, den es von seinen Eltern und Vorfahren geerbt hat. Diesen physischen Leib gilt es fertig auszugestalten. Das gilt genauso für die Sinnesorgane, wie für die inneren Organe und ihr rhythmisches Zusammenspiel, wie vor allem auch für das Gehirn als Grundlage der späteren Intelligenz: alles wird in den ersten Lebensjahren in seiner Feinheit ausgeformt.

Das kleine Kind wird mit der Fähigkeit geboren, alles, was es in seiner Umgebung erlebt, nachzuahmen, sich tätig mit seiner Umgebung zu verbinden. Die Formen, Bewegungen, Rhythmen und Eindrücke, die seine Sinne aufnehmen, prägen sich dem physischen Körper, den Organen, dem Gehirn ein. Hier ist auch die innere Haltung, die Gesinnung, sind die Gefühle, die Gedanken der Menschen zu erwähnen, die das Kind in den ersten sieben Jahren umgibt. Denn auch Gedanken, Gefühle, Gesinnungen nimmt das kleine Kind wahr, ahmt sie nach und gestaltet mit den erlebten Denk- und Gefühlsmustern seine physischen Organen.

In seinem Werk: „Wilhelm Meister“ schreibt Goethe: „...denn alles, was uns begegnet, läßt Spuren zurück, alles trägt unmerklich zu unserer Bildung bei...“. 

Das kleine Kind lernt also in den ersten sieben Jahren über die Nachahmung alles dessen, was in seiner Umgebung stattfindet und was es an seinen Mitmenschen an Gedanken und Gefühlen erlebt. Alles wird über die Sinne tätig aufgenommen und prägt sich dem physischen Leib ein.

In jeder Beziehung wird die physische Grundlage gelegt für das ganze weitere Leben, die Basis geschaffen für die jeweils spezifische, individuelle, lebenslange Entwicklung.

Über die Tätigkeiten, die das kleine Kind in seiner Umgebung erlebt, wächst es nachahmend in unser Leben hinein, wird in unsere Kultur hineingeführt, lernt unsere Kultur kennen. Im weitesten Sinne lernt es nachahmend von seiner Umgebung, von seinen Mitmenschen, Mensch zu werden.

Dafür ist die Tatsache, dass Kinder nur gehen und sprechen lernen, wenn sie dies in ihrer Umgebung an anderen Menschen erleben, ein besonders eindrückliches Beispiel.

Rhythmus und Wiederholung

Unser Leben ist eingebettet in vielfältige, ganz unterschiedlich große und kleine Rhythmen, die sich über sehr lange Zeiträume erstrecken, sich aber auch innerhalb ganz kurzer Intervalle vollziehen können.

Wir erleben z. B. den kleinen Rhythmus von Tag und Nacht, den großen der Jahreszeiten, den Sonnen- und Mondenrhythmus und den anderer Planeten. Allen Lebensprozessen liegen Rhythmen zugrunde, die im jeweiligen individuellen Organismus sehr fein aufeinander abgestimmt sind und darüber hinaus auch im Zusammenhang stehen mit den oben erwähnten Rhythmen.

So stehen Ebbe und Flut in Beziehung zum Mondenrhythmus, das Pflanzenwachstum zu dem der Jahreszeiten, bzw. dem der Sonne und auch das Leben der Tiere ist von Rhythmen geprägt. So fliegen die Zugvögel in Abhängigkeit zur Jahreszeit von Lebensort zu Lebensort, manche Tiere halten Winterschlaf und so weiter.

Auch die hochkomplizierten Lebensprozesse im menschlichen Organismus unterliegen voneinanderabhängigen, aufeinander abgestimmten, ineinandergreifenden Rhythmen (Blutkreislauf,Atmung, Organtätigkeit...). Schon leichte Abweichungen dieses Ineinandergreifens können Unwohlsein hervorrufen, bzw. zu ernsthaften Erkrankungen führen. Bei der Geburt sind die Lebensrhythmen des kleinen Kindes angelegt, aber noch nicht stabil, sodass die von außen an das Kind herangetragenen Rhythmen stabilisierend auf die Eigenrhythmen wirken können.

Aus diesem Grund legen Waldorfpädagogen großen Wert darauf, dass der Tagesablauf rhythmisch gestaltet ist und sich täglich in ähnlicher Weise wiederholt, denn die Wiederkehr ist untrennbar mit den Rhythmen der Lebensprozesse verbunden. Für den Tagesablauf bedeutet Rhythmus z. B. den Wechsel zwischen Bewegung und Ruhe, zwischen Freispiel und geführter Aktivität, zwischen Aufenthalten in der Natur und solchen in den Gruppenräumen.

Wiederholungen geben dem kleinen Kind Sicherheit, Vertrauen und Orientierung. Der Rhythmus und die Wiederholung sind Gestaltungskräfte, die formen und ordnen und eine Hülle schaffen, in der sich das Kind frei entfalten kann. Die Kinder fühlen sich in dieser Hülle sicher und geborgen, wissen, was auf sie zukommt und leben in einem lebendigen Strom, der sie trägt.

Auch die Kindergartenwoche enthält Wiederholungselemente. So hat jeder Wochentag sein besonderes Frühstück und an bestimmten Tagen finden bestimmte, wiederkehrende Aktivitäten statt.Im Jahreslauf werden die jährlich sich wiederholenden Feste immer wieder in ähnlicher Form gefeiert, was bei den Kindern dazu führt, dass sie danach fragen, wann besonders geliebte Traditionen wieder stattfinden und auf diese Weise auch innerhalb des Jahreslaufes deutliche Orientierungspunkte haben.

Wir verstehen sowohl den Rhythmus als auch die Wiederholung nicht als Elemente, die starren Regelcharakter besitzen, sondern als lebendig atmende Vorgänge, die durchaus auch kleineren und größeren Veränderungen unterworfen sein können, wenn dies sinnvoll erscheinen.

Bewegung, Sprachentwicklung und Sinnespflege

Für das kleine Kind sind grundlegende Erfahrungen in der Körperwahrnehmung, Sprachentwicklung und Sinnespflege extrem wichtig. Deshalb legen wir großen Wert auf unseren täglichen Ausflug in den Wald, unsere Lieder, Sing- und Reigenspiele, sowie unmittelbare Erfahrungen für alle Sinne. Dabei sind alle unsere Aktivitäten geprägt von einer ehrlichen Wertschätzung für das, was uns umgibt.

Kreativität

Kreativität halten wir für eine grundlegende Lebenskompetenz. Deshalb fördern wir sie in vielerlei Hinsicht, beginnend bei wenig vorgestaltetem Spielzeug und phantasievollen Geschichten über das künstlerische Tun bis hin zur Ermutigung individueller Erfahrungsprozesse.